Realtime-Clients, wie die Messenger werden in unserem digitalen Kommunikationsalltag vermutlich eine Bedeutung erlangen, wie es bereits bei Web-Browsern und Media-Playern der Fall ist. Nicht nur im privaten Umfeld, auch in Unternehmensumgebungen wird Instant Messaging (IM) zusammen mit Collaboration-Software zunehmend ein gefragtes Arbeitswerkzeug für die Teamarbeit. Das Angebot ist groß bis unübersichtlich. Inzwischen lassen sich unterschiedlichste Instant Messenger mit integrierten Audio-Video-Optionen auf den verschiedenen Betriebssystemen installieren. Allen voran vermutlich Skype, mit seinen aktuell 10 Millionen „eingeloggten“ Nutzern. Parallel dazu bieten sich Web-Kollaborations-Lösungen der unterschiedlichsten Art und Funktion zur Installation oder Nutzung via Web-Browser an.
In den komplexen BtoB Umgebungen binden Microsoft, IBM, Cisco ihre Konferenz-Werkzeuge zudem in eigenen Server- und Organiser-Umgebungen ein und gehen (bspw. Microsoft) Kooperationen mit Konsumer-Anwendungen wie den IM von AOL und Yahoo ein. (Geschildert in einem lesenswerter Artikel in silicon.de.)
In diesem Kontext lohnt es aus meiner Sicht einen Blick darauf zu haben, wie weit solche Lösungen bereits Bestandteil von Betriebssystemen sind.
Denn, wie MS mit dem IE und dem WMP bewiesen hat, stellt dies eine erheblichen Faktor in Punkto Markteroberung dar. Hier lohnt derzeit der Blick auf das neue OS X Leopard von Apple und seinem IM iChat, das diesbezüglich aus meiner Sicht am weitesten fortgeschritten ist.
Einmal abgesehen davon, dass mit iChat bereits Multipoint-Konferenzen möglich sind, was auf dem integrierten H.264 Standard und wohl auch der Stärke, des im Hintergrund wirkenden Quicktime zurück zu führen ist, bietet der neue IM diverse kollaborative Funktionen, wie in dem vor kurzen hier geposteten Spot von Apple. Was an dieser Stelle etwas unter ging ist der Punkt, dass es via iChat möglich ist zudem administrativ auf andere Rechner zuzugreifen. Zumindest teilweise kann man sich also in Zukunft Werkzeuge und „Lizenzen“ wie bspw. Timbuktu ersparen.
Eine insgesamt hochspannendes Feature im neuen OS X also, auch wenn der große Frust bleib, die vollen iChat Funktionen allein in einer reinen Mac-Umgebung nutzen zu können, was zumindest für den Businessbereich inakzeptabel ist. Mal ganz abgesehen davon, dass es bei allen Messengern generell an der Möglichkeit fehlt, sich in „H.323 Konferenzen“ einzubinden, sich also in einen Konferenz(raum) mit einem klassischen Videokonferenz-System einzuwählen.
Ein Gedanke zu „Webkollaboration im Betriebssystem“