Mein Reden seit 2006: Das Web 2.0 ist in hohem Maße ein Werkzeugt zur internen Organisationsoptimierung! Ob nun via internen Wikis, Blogs oder Web- und Video-Konferenznetzen, etc. Dies bestätigt eine McKinsey Studie, die 3249 Unternehmen nach den wirtschaftlichen Effekten des Einsatzes sozialer Medien im Unternehmen gefragt hat und zum Ergebnis kommt, dass die große Mehrheit der Befragten einen klaren wirtschaftlichen Nutzen aus dem Einsatz sozialer Medien zieht. Besonders gilt dies für Unternehmen, welche bspw. Wikis für die interne Wissensakkumulation einsetzen oder mit einem „internen Xing“ schneller herausfinden, über welche Qualifikationen ihre Mitarbeiter verfügen.
Bei einem bundesweit arbeitenden Gründungsinkubator gab´s 2007 den Versuch von mir, gemeinsam mit einem dortigen, innovativ denkenden Projektleiter und einem Web-Programmierer, einen dort seit zwei Jahren sehr erfolgreichen Blog in ein internes Soziales-Netzwerk zu erweitern. Ziel war es die Kompetenzen einzelner Gründer deutlich besser und über die einzelnen lokalen Zentren hinaus zu vernetzten. Die Kosten dafür lagen geradezu bei Null! Ich könnte heulen, wenn ich daran denke, dass dieses Projekt am Unverständnis und einer internen Machtpolitik gescheitert ist, wenn ich diesen Bericht in der FAZ lese …
Na ja, immerhin tröstlich, dass es in meinem Geschäftsumfeld zumindest ein Unternehmen gibt, welches das Web 2.0 recht frühzeitig und in stetig zunehmenden Maße für den Dialog nach außen nutzt ,-)
Gerade in Deutschland ist aus meiner Praxiserfahrung der kulturelle Wandel in den Unternehmen schwierig, um Projekte wie die Einführung von Web 2.0 oder auch Web- und Video-Kollaboration nachhaltig zu realisieren. Und in diesem Umfeld bedarf es deutlich veränderter Einstellungen im Umgang mit eigenem Wissen, Machtpositionen und Eitelkeiten. Unternehmen, Manager und Mitarbeiter welche hier in alten Strukturen verharren, werden auf Dauer die Verlierer im Wettbewerb sein. Abgesehen also, dass solche Projekte interdisziplinär angegangen werden müssen, bspw. nicht nur Technik bereit gestellt wird, würde ich heute keine Projekte dieser Art ohne Kompetenzen wie die von Konfliktmoderatoren mehr angehen.