HapyLive!UMTS – Ein Videotelefonie-Drama

Auszug aus einer Mail zu einer fast „unendlichen Geschichte“, welche zeigt wieviel Energie und Biss es brauchen kann, um Mobile Videotelefonie zu nutzen. Eine Kraft, für die Manager im Businessalltag bestimmt keine Nerven und Zeit haben …

Vorhang auf zum ersten Akt …

Am 5.9.2006 habe ich durch eine Assistentin in Ihrem Vodafone-Shop (Filiale 6011 / HH-Kollaustraße) das Abo zu oben genannter Mobilnummer verlängern lassen und im gleichen Zuge ein K800i UMTS-Handy erworben. Ein Gerät, welches zu dieser Zeit in seiner Art „high end“ war und deshalb mit einem „Logenplatz-Zuschlag“ von einmalig 128 Euro belegt war.

Bei dem Erwerb dieses mobilen Schaustückes ging es mir um drei zentrale Funktionen:

• Als Autor und Content-Lieferant diverser Weblogs, war und ist die 3 Megapixel-Camera für mich sehr interessant und wichtig. Funktionierte auch ganz hervorragend in Verbindung mit BT.

• Weiter wollte ich die UMTS Funktionen nutzen, um in Umfeldern in denen mir kein WLAN zur Verfügung stand einen Netzzugriff zu haben, um u.a. Web-/Video-Chats zu realisieren. Auch dass klappte beeindruckend gut, bspw. während eines Krankenhausaufenthaltes. Und zwar allein über GPRS, wie sich später ergab!

• Als Drittes sollte mir die Video-Telefonie Funktion von UMTS-Handy und -Karte dazu dienen, u.a. in Kundengesprächen die Bandbreite aktueller technischer Optionen in der Kommunikation zu demonstrieren. Sie merken, es geht hier nicht allein um die Nutzung eines Ihrer Dienste, sondern um die Erweiterung Ihrer „Besucherzahlen“ im Umfeld von Datendiensten!

Aber: Leider funktionierte genau dieser Dienst nicht!

Zunächst endete alles bei ein paar halbherzigen Versuchen von mir, welche ich von Zeit zu Zeit wiederholte, um die Sache in Gang zu bringen. Irgendwie unterstelle ich, in einem solchen Fall „zu schusselig“ zu sein, um die richtigen Einstellungen zu wählen, oder dass ich sonst irgend etwas falsch gemacht habe. Ganz sicher jedenfalls nicht, dass die technischen Voraussetzungen der Karte nicht stimmen, um eigene „mobile Inszenierungen“ auf die Bühne zu bringen.

Vorhang auf zum zweiten Akt …

Im Spätsommer 2007 wollte ich das Problem dann doch lösen, da mir das Thema dringender wurde. Die Recherche ergab dann, dass Ihr Shop zwar gern einen UMTS-Vertrag abgeschlossen hatte ohne auf evtl. Mehrkosten hinzuweisen (uuups), es vor allem aber geflissentlich unterlassen hatte, zu prüfen ob die bestehende SIM-Karte diesen Dienst überhaupt unterstützt. Aus meiner Sicht ein Unding, zumal wir nicht über irgendeinen kleinen Shop sprechen, sondern über über Ihre Filiale 6011. Ich finde nicht, dass dies eine Aufgabe von Käufern oder gar den geschickten Assistentinnen ist.

Nun gut, es wurde mir also im Novenber 2007 ein neues Ticket zur Video-Telefonie in Form einer SIM-Karte zugeschickt. Die Einsicht, dass bis dato von Vodafone mtl. eine Leistung verkauft wurde, welche Vodafone gar nicht erbringen konnte, konnte ich bei der freundlichen Dame in der Hotline allerdings nicht wecken, worauf ich mein Abonnement bei Ihnen kündigte. Wer lässt sich schon gern das Fell über die Ohren ziehen, nicht … ,-)

Ihre Reaktion kam promt und war voller Sorge. Nach dem Telefonat mit einem Ihrer „Cleaner“ in Ratingen erfolgte eine Gutschrift über 50 Euro sowie im Gegenzug die Stornierung meiner Kündigung. Wobei man festhalten muss, dass die gezahlten Gebühren von 9.2006 bis 11.2007 einer Summe von 14 x 5 = 70 Euro entsprachen. Auch egal, gemessen an dem Zeitaufwand, welchen mir das Thema bis dahin beschert hatte, sind 50 oder 70 Euro geradezu eine Lächerlichkeit! Man kann wohl sagen, Sie dürfen mich eher in die Reihe der „friedfertigen“ Abonnenten und geduldigen Schafe einfügen … Nicht?

Vorhang auf zum dritten Akt …

Eigentlich ist es mehr eine Zugabe, denn das Theaterstück sollte ja längst beendet sein. Auf den Applaus möchte ich hier aber verzichten! Denn, was endlich funktionieren sollte funktionierte immer noch nicht …

Am letzten Sonntag und Montag dann ein dramatisches Finale … Ich hatte mich entschlossen keine gebrandeten Handys mehr zu erwerben, sondern ein neues Nokia E90 direkt beim Hersteller, sprich im Nokia-Store zu erwerben. Nicht, ohne vorsorglich das fachliche Know how dort zu prüfen und vor allem, nicht ohne mich vor Ort per Live-Demo zu versichern, dass Video-Telefonie auf dem Gerät auch wirklich, wirklich klappt. Und potzblitz, es funktionierte und zwar beeindruckend simpel …

Allerdings: Leider nur auf dem Demo-Gerät im Nokia-Store, keineswegs auf meiner Neuerwerbung.

Nach einer schlaflosen Nacht voller Selbstzweifel habe ich mich Montags entschlossen nicht ins Irrenhaus, sondern zurück auf die Bühne des realen Lebens zu gehen. Was bekanntlich oftmals dasselbe ist … Im Nokia-Store konnte ich mich über mangelnde Kompetenz wie Geduld definitiv nicht beklagen, mein Thema wurde sehr ernst genommen! Mit dem Ergebnis und der festen Überzeugung, dass es wirklich nur an meiner SIM-Karte liegen konnte (u.a. Cross-Check bei unterschiedlichen Geräten). Das Ganze wurde für mich zu einem echten Drama, denn gleich am Morgen hatte ich unter der 1212-Hotline, nach diversen Tastendrücken die Worte eines lebenden Wesens vernommen: „An Ihrer Karte liegt es in gar keinem Fall, wir haben das jetzt zweimal geprüft“. Was konnte ich also noch machen? Gerät OK, Karte OK, … Ich hatte ernsthafte Sorge am „grauen Star“ erkrankt zu sein und den Rest meines Lebens in Audio ohne Video fristen zu müssen.

Aber, nicht aufgeben dachte ich mir, Du musst da jetzt durch, es muss eine Lösung geben, alles wird gut … Also fragte ich im Nokia-Store meinen neuen Leidensgenossen und Mitspieler in diesem Theaterstück, ob es denn einen Vodafone-Shop in der Nähe gäbe. „Das schon …“, war seine Antwort mit einem leicht sarkastischen Lächeln, … „Aber die schicken die Leute zu uns, wenn die Probleme haben, das wird nix werden …“

Was soll ich sagen, der Mann war mit seinen Andeutungen bzgl. der Kompetenzen der Akteure dieser Vodafone-Bühne wirklich sehr vorsichtig. Jedenfalls ließen mich die Form der Hilfestellung dort, sehr schnell erkennen: Ich muss zurück zum Ursprung dieses Dramas, nämlich dorthin, wo der UMTS-Vertrag vor inzwischen 19 Monaten abgeschlossen wurde.

Vorhang auf zum vierten und letzten Akt …

Nach einer längeren Reise innerhalb Hamburgs, von einer Theater-Bühne zur anderen, war der Empfang und die Begrüßung zunächst einmal frisch bis geradezu herzlichst, fast wie bei einem alten Bekannten. Wobei der Vorhang ziemlich schnell wieder zu ging, als klar wurde, dass ich das Nokia E90 gar nicht bei Vodafone gekauft hatte. Immerhin konnte ich vorab noch überzeugen, dass das Gerät definitiv Video-Telefonie unterstütz, denn auch hier bestanden erhebliche Zweifel, wie bereits im ersten Vodafone-Shop. Ohne Kaufbeleg könne man allerdings gar nichts machen, solange ich nicht mittels diesem Dokument belegen könnte, dass es sich hier nicht um ein Gerät handele, welches aus dem Land „wer weis wo her“ komme … Kein Bitten und Betteln half, auch nicht mein Vorschlag im Nokia-Store am anderen Ende der Stadt kurz anzurufen, da ich dort ja inzwischen bestens bekannt war … Der Mann blieb hart wie ein Behördenchef und ich hatte wahrlich nicht den Eindruck, er würde schauspielern!

Wie gut, dass mir einfiel, dass man doch gar nicht mein Gerät prüfen solle, sondern nur den Beweis erbringen soll, das mittels meiner SIM-Card eine Video-Telefonie möglich ist. Ein Argument das einleuchtete, aber sofort zu scheitern drohte, da man selber kein Nokia E90 im Hause habe … Also, schlug ich leise, ganz im Stile eines „Souffleurs“ vor, doch einfach ein anderes UMTS und Videotelefonie-Handy zu nehmen, denn eines wäre ja wohl im Hause? Und wer sagt es, aus einem Akteur dem die Worte fehlten, wurde ein Mann der Tat …

… dem nach kurzer Zeit die Augen über gingen, weil er sah, dass er nichts sah … Ab dem Moment wusste ich mich nicht mehr allein und bekam endlich eine Hauptrolle zugesprochen. Und nach freundlichen, aber klaren Worten („Das kann nur die Karte sein!) am Telefon und unter Kollegen, stellte sich das Unglaubliche heraus:

Es war die Karte …!

Oder besser, es war ein kleines, fehlendes Häkchen in den Tiefen der KIAS-Einstellungen, des am 5.9.2006 neu gebuchten UMTS-Dienste Vodafone „HappyLive! UMTS“

FIN

2 Gedanken zu „HapyLive!UMTS – Ein Videotelefonie-Drama“

  1. Grusel…!
    Es ist schön, wenn Mitarbeiter von „ihrem“ Produkt überzeugt sind, so soll es sein. Je größer der Laden, desto weniger haben sie allerdings die Chance, noch irgendetwas zu verifizieren, denn jenseits einer gewissen Größe mutiert wohl jede Firma zur Behörde…

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