Enterprise 2.0

Gestern habe ich einen sehr schönen Post im Collaboration-Loop zum Thema „Enterprise 2.0“ gelesen, den ich hier einmal frei übersetzt zitieren möchte.

Larry Cannell nimmt darin Stellung zur Umbenennung einer Messe für kollaborative Technologien in den Namen: „Enterprise 2.0 Conference“. Seiner Meinung nach ist dies als ein sinnvoller Schritt zu sehen, um den Einfluss zu dokumentieren, den das Web 2.0 auf die Zusammenarbeit in Unternehmen hat. Dabei betont er, dass man nicht denken soll, dass „Enterprise 2.0“ Unternehmen sich darauf beschränken, Blogs, Wikis oder Bookmarks allein in ergänzender und isolierter Form zu nutzen. Vielmehr geht es um eine „Verfeinerung“ des Themas Zusammenarbeit, in seiner ursprünglichen Idee. In diesem Kontext, stellen für ihn die bisher primär privaten Nutzer von Web 2.0 ein klares Leitbild für Unternehmen dar.

Canell sieht das „Enterprise 2.0“ in drei Bereiche gegliedert:

• Erstens geht es ihm um neue Organisations- und Management-Strategien. Dabei sieht er die Top-Themen vergangener und zukünftiger Web 2.0 Planungen, vor allem in den nicht technologisch geprägten Aspekten, insbesondere denen, welche die Kultur des Denken und Handelns betreffen. Für ihn gilt es dabei, dass die Unternehmen den Menschen, also Individuen / Gruppen / Teams / Communitys und Netzwerke in ihrer technologischen Bedeutung auf eine gleiche Rangebene stellen, wie Daten, Informationen und Prozesse.

• Zweitens sieht er in obigen Kontext eine „nutzerzentrierte“ Entwicklung von neuen Werkzeugen für Unternehmen. Mal Web 2.0 basiert, mal nicht. Manche Werkzeuge beinhalten einfache Autorensysteme (inkl. Blogs, Wikis und Speicherplatz für das Teamwork), Tagging-und Suchfunktionen und auch Konferenz- und Präsentations-Funktionen. Dienstleister wie Google oder auch JoSpot haben dies bspw. erkannt und reagieren darauf mit entsprechenden webbasierten Services.

Solche Bausteine, eingebunden in DV und IuK-Infrastrukturen, die den Zugriff auf Unternehmenssoftware erlauben, bieten den Mitarbeitern die Möglichkeit innovative Company-Mashups zu kreieren. Also bspw. das Samplen vorhandener Wissens-Ressourcen zu neuen, eigenständigen Wissens- und Lösungspaketen.

• Drittens stellen Web 2.0 Lösungen selber Elemente einer Infrastruktur dar. Diese neigen bereits aus ihrer Natur heraus „unternehmerisch zu sein“ und beinhalten Dinge wie Plattformen zur Kollaboration und für Communitys, einfache Datensammlungen (inkl. Connectivity zur Firmensoftware), Integration in das Corporate Design, Sicherheit, Textmanagement, wie auch Interoperabilität. Dies alles sind eben nicht bekannte und übliche Infrastrukturen. So ermöglichen bspw. RSS oder einfache APIs eine einfache Datensammlung und Connectivity.

Carells zentrales Stement lautet, das „Enterprise 2.0“ erst dann wirklich und dauerhaft entsteht, wenn nicht einzelne Konferenz-, Anwesenheits- oder Teamlösungen zum tragen kommen. Für ihn geht es darum, dass sich das ganze Gesicht der Unternehmens-DV und ITK wandelt. Ich finde sein Statement ausgesprochen interessant und zukunftweisend. Was bei ihm auch deutlich wird ist, dass zukünftig Unternehmens-Ressorcen besser zusammen spielen müssen. Kulturelle Veränderungen sind bspw. nicht allein durch Bereiche wie DV oder ITK zu erreichen.

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