Da lese ich doch gerade im Buch von Holm Friebe und Sascha Lobo (Die digitale Bohème), Deutschland ist das Entwicklungsland der Welt, wenn es um Weblogs geht. Wieso, das zeigt sich im Vergleich:
Bei 80 Mio. Einwohner gibt es hierzulande aktuell ca. 400.000 Blogs. In Frankreich mit 60 Mio. Einwohner bloggen dagegen bereits 4.000.000 Menschen. Weltweit sollen es inzwischen 200 Mio. sein.
Einmal mehr zeigt sich, wo Deutschland hinterher hinkt! Nämlich beim Thema IuK-Technologien!
Natürlich sind IuK-Technologien nicht die Lösung für alle Herausforderungen und Weblogs erst recht nicht. Aber, ehrlich gesagt finde ich es zwiespältig, wenn Löhne und Honorare nach unten gedrückt werden, dass es für viele Menschen kaum noch lohnt zu Arbeiten. Andererseits aber die enormen Potentiale moderner Kommunikationsmittel hierzulande so schlecht genutzt werden, dass man sich gegenüber anderen Ländern fast schämen muss. Ich habe das selber erlebte Beispiel noch frisch vor Augen, wo die Entwicklungsabteilung eines großen deutschen Unternehmens eine Videokonferenz-Anlage von den französischen Kollegen geliehen (!) bekommen hat, es eine offizielle Softwarelizenz für das Gerät nicht gab und deshalb Mehrpunkt-Konferenzen nicht möglich waren. Aber egal, die teure Technik stand eh (fast) ungenutzt herum, weil sie niemand bedienen konnte. Kein Wunder, dass dort wichtige Produkte nicht rechtzeitig fertig gestellt werden …
Wie soll man erst mit solchen Unternehmen darüber sprechen, „Wikis“ einzuführen, um in idealer Weise interne Handbücher aufzubauen und zu Pflegen, oder RSS-Feeds zu nutzen um interne Dienstanweisungen (was für ein Wort) effizient zu managen?
Holm und Friede haben all zu sehr recht, wenn sie sagen: „Da ist noch Luft drin …“